Chronik

Vereinschronik Kaninchenzuchtverein „Fortschritt" H 86 e.V. Ober-Ramstadt

 

Der Verein wurde im Jahre 1930 gegründet, zu einer Zeit, als Deutschland von wirtschaftlichen Nöten geschüttelt und die Kaninchenzucht in besonders hohem Maße gepflegt wurde. Jakob Kehr war der damalige Vorsitzende. Das Vereinslokal war im „Rebstock" (Wilhelm Gärtner) in der Adlergasse. Besonders in der folgenden Zeit, in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 und die Jahre danach war das Kaninchen mit seinem auserlesenen Fleisch eine willkommene Delikatesse. Verständlicherweise war in dieser turbulenten Zeit das Vereinsgeschehen in den Hintergrund gerückt. Im Vereinsvorsitz wechselten in diesen Jahren Georg Brunner, Peter Heldmann und Georg Hessel.

Nach 1945 scharten sich alte und neue Kaninchenliebhaber um Heinrieh Mink, um das Vereinsleben wieder aufleben zu lassen. Aus der Chronik ist ersichtlich, dass 1949 Geld gesammelt wurde, um neue Käfige anzuschaffen die Holzböden dazu wurden in Selbsthilfe auf dem Zimmerplatz der Firma Gunkel gefertigt. Damit war zugleich auch die Grundlage geschaffen, im Vereinslokal Schröbel (Baustraße) öffentliche Ausstellungen durchzuführen. 1950 wurde Fritz Bauer 1. Vorsitzender. Im gleichen Jahr gab es in Ober-Ramstadt eine Kreiskaninchenschau, Schritt für Schritt wurde der Verein aktiver. Neben den alljährlichen Jungtier- und Lokalschauen beschickten die Züchter erfolgreich überörtliche Ausstellungen.

1952 übernahm Alfred Schmidt die Vereinsgeschäfte. Bis zum Jahr 1976 übte er das Amt des Vorsitzenden aus. Er wollte nach 24 Jahren Vereinsvorsitz die Geschäfte in jüngere Hände legen. Der Verein ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden und kann selbst im Jubiläumsjahr noch auf seinen guten Rat zurückgreifen. Erwähnenswert ist noch, daß anfangs der 50-ziger Jahre eine Gemeinschaftsschau mit dem Brieftaubenverein „Ohne Furcht" durchgeführt wurde, was darauf zurückzuführen war, daß in beiden Vereinen sowohl Züchter dieser, als auch der anderen Art waren. 1955 beging der Verein sein 25jähriges Bestehen. 1976 übernahm Karl-Heinz Henge von Alfred Schmidt den Vorsitz und hatte das Amt bis Februar 1980 inne.

Inzwischen waren auch einige Mitglieder eng mit dem Sonderverein einer bestimmten Rasse verbunden. Hier ist besonders der leider zu früh verstorbene aktive Züchter Georg Schröbel anzuführen, der ein begeisterter Züchter der „Holländer-Rasse" war. Dieser Sonderverein hatte 1970 hier eine Tagung und eine Sonderschau. Das Jahr 1978 brachte insofern einen Höhepunkt, als zusammen mit dem Kleintierzuchtverein im Stadtteil Rohrbach eine Kreisschau im Rohrbacher Bürgerhaus ausgerichtet wurde. Schon ein Jahr später, 1979 war eine erneute Kreisschau in Ober-Ramstadt im Saalbau Suppes, gemeinsam mit dem Kaninchenzuchtverein H 99 Roßdorf. 1980 trat der Vorsitzende K.H. Henge mit einem Teil der Mitglieder aus dem Verein aus und Fritz Fischer übernahm für ein Jahr den Vorsitz. Zu dieser Zeit herrschte im Verein eine gewisse Hektik und Unruhe. Trotzdem hatte der Verein eine große Jubiläumsschau und am 29.11.1980 im Saalbau Suppes ein gelungenes 50 jähriges Vereinsjubiläum. Dieser Abend wird vielen noch in guter Erinnerung sein, als Kapelle spielte damals die ',Bauhof Combo".

Im Jubiläumsjahr zählte der Verein 42 Mitglieder. Dazu kommen 20 Jugendliche Züchter und die Ehrenmitglieder Alfred Schmidt, Georg Heisel, Hermann Ackermann und Heinrich Spalt. Der Vorstand im Jubiläumsjahr wurde angeführt von Fritz Fischer(1. Vors.) sein Stellvertreter Friedel Göckel, Rechner Günter Heip und Schriftführer Hans Jürgen Ittmann.

Ab 1981 ging durch den neuen Vorsitzenden Hans J. Ittmann und junger Mitglieder ein Ruck durch den Verein. Da der Verein in den zurückliegenden Jahren keinen eigenen Platz hatte seine Ausstellungskäfige zu lagern, bekam er von der Stadt Ober-Ramstadt am Schleifweg einen Vereinsplatz zugesichert. Dieser wurde 1982 eingezäunt und mit einer Holzhütte versehen, dieses war der Anfang vom heutigen Vereinsheim. In diesen Jahren wurden neben der Lokalschau wieder viele große Ausstellungen besucht und der Züchter Walter Howorka konnte den Titel eines Bundesmeisters erringen.

Da der Platz im seitherigen Ausstellungssaal Suppes nicht mehr ausreichte, wurde am Buß+Bettag 1986 die Vereinsschau das erste Mal in der kleinen Turnhalle der Lichtenbergschule durchgeführt und das mit einem sehr großen Erfolg für den Verein. Bis heute findet die jährliche Lokalschau dort statt.

 Auf dem Gelände des Mitgliedes Marie Schmidt hat sich der Verein 1986 das erste Mal beim Straßenfest der Vereine beteiligt und ist seit dieser Zeit auch mehr in die Öffentlichkeit gerückt, besonders durch das allseits beliebte Kaninchengulasch.

Der 11.04.1988 (Montag) war für den Verein seit seiner Gründung wohl das bedeutendste Datum. An diesem Tag wurde vereinsintern der 1. Spatenstich unseres heutigen Vereinsheim mit Käfiglager durchgeführt. Bis zu seinem heutigen Aussehen gab es mehrere kleine An- und Umbauten.

Da die Mitgliederzahl stieg und der Platz zu klein wurde hat man sich entschlossen im Jahr 2000 das Heim zu vergrößern sowie neue Toilettenanlagen zu bauen. Die Bauleitung lag in den Händen der Mitglieder Horst Körbler, Horst Kleppinger, Georg Schröbel und Hans J. Ittmann.